Kamaluqs Schlund [2010]

Aventurien – Kontinent der phantastischen Abenteuer, Land der Magie, der Gefahren und der Helden, erschaffen von einem Team namhafter Autoren und ausgebaut von Tausenden begeisterter Fans.
Aventurien ist der Schauplatz der bekanntesten deutschen Fantasy-Welt Das Schwarze Auge und Hintergrund der gleichnamigen Romane, die Sie diese Welt noch unmittelbarer und plastischer erleben lassen.

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Kamaluqs Schlund von Stefan Schweikert ist der 117. Band dieser Romanserie:

„Meridiana – dampfende Regenwälder voll fremder Kulturen und exotischer Geschöpfe, eine Welt voller Abenteuer und Geheimnisse. So träumt Junkerstochter Elanora, wenn sie wieder einmal zurückbleibt, während Vater und Brüder sich in den Dschungel aufmachen. Doch diesmal kehren die drei nicht zurück. Kurzentschlossen reist Elanora ihnen hinterher. Sie ahnt nicht, auf was sie sich einlässt – zumal sich jemand an ihre Fersen heftet, der nicht das geringste Interesse daran hat, dass der Junker und seine Söhne gerettet werden …“

  • Verlag: Fantasy Productions
  • Taschenbuch,  416 Seiten
  • Erscheinungstermin: 5. Februar 2010
  • Preis: € (D) 10.00
  • Artikel-Nr.: 11047
  • ISBN-10: 3890641377
  • ISBN-13: 978-3890641379
  • Auch als Ebook erhältlich

Elanora von Wilderklamm und Mary Kingsley – oder: warum dieses Buch geschrieben wurde.

2007 sah ich eine Dokumentation über die englische Entdeckerin Mary Kingsley (Tropenfieber II, Folge 3: „Wagnis im Dschungel – Mary Kingsley unter Kannibalen“). Ich „verliebte“ mich sofort in Mary (und in ihre Darstellerin Jenny Stead) und dachte, dass eine solche Frau wunderbar nach Aventurien passen würde.

Mary Kingsley (1862-1900) bereiste Ende des 19. Jahrhunderts mehrmals den afrikanischen Kontinent. Die Exponate, die sie von ihren Reisen zurückbrachte, sind noch heute Stolz des Britischen Museums. In einige afrikanische Regionen setzte sie als erste Weiße ihren Fuß. Sie bestieg den Kamerunberg auf einer nie zuvor von Weißen begangenen Route und besuchte nur in Begleitung einheimischer Führer die als Kannibalen berüchtigten Fang. Dabei teilte sie nicht die damals vorherrschende Meinung, Afrikaner seinen Primitive und müssten von Europäern zivilisiert werden. Sie argumentierte, dass ein „schwarzer Mann ebenso wenig ein unterentwickelter weißer Mann ist wie ein Kaninchen ein unterentwickelter Hase.“
Berühmt wurde sie jedoch, weil sie auf ihren Reisen im Gegensatz zu anderen Entdeckerinnen ihrer Zeit keine Hosen trug, sondern viktorianische Trauerkleidung (ihre Eltern waren kurz zuvor gestorben) und in ihren Reiseberichten mehrmals die Vorzüge stabil gefütterter Wollröcke lobt. – Zum Beispiel beim Sturz in eine pfahlgespickte Grube.
Der Satz: „… man hat nicht das Recht, in Afrika in Sachen herumzulaufen, für die man sich zu Hause schämen würde“, stammt von ihr. In ihren Büchern erzählt sie außerdem, wie sie sich mit dem Sonnenschirm aufdringlichen Flusspferden erwehrt, und nach hungrigen Leoparden mit Kochtöpfen wirft.

Natürlich ist Meridiana nicht das Afrika des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Und Elanora von Wilderklamm ist auch nicht Mary Kingsley.
Meine Heldin ist – während ich diese Geschichte schrieb – erhobenen Hauptes in ihr eigenes Abenteuer marschiert. Sie wählte ihre eigenen Pfade und rang mit ihren eigenen Dämonen.
Außerdem habe ich Elanora keinen Sonnenschirm mitgegeben.

Aber ohne Mary Kingsley hätte es Elanora von Wilderklamm und dieses Buch nie gegeben.
Natürlich widme ich es ihr.

Die Wirklichkeit ist oft bizarrer und unglaublicher als alle Länder der Fantasie.

Links zu Mary Kingsley und der „Tropenfieber“-Dokumentation:

Mary Kingsley bei Wikipedia.
Eine kurze Leseprobe aus ihren Büchern bei Lesekreis. Leider sind Mary Kingsleys Bücher zur Zeit auf deutsch nur antiquarisch erhältlich, und dort verlangen sie Fantasiepreise.

Tropenfieber II, Folge 3: „Wagnis im Dschungel – Mary Kingsley unter Kannibalen“ bei Colourfield und beim ZDF. Hier könnt ihr auch sehen, wie „meine“ Elanora aussieht.

(Stefan Schweikert 05/2010)


>>> Mörderlied [2011]

<<< Über den Dächern Gareths [2008]